Riboflavin bei neurologischen Erkrankungen

Riboflavin, auch bekannt als Vitamin B2, gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und ist wichtig für viele Körperfunktionen. Es ist ein Teil von wichtigen Cofaktoren, die bei verschiedenen enzymatischen Reaktionen helfen. Riboflavin hat antioxidative Eigenschaften und unterstützt die Gesundheit der Zellen. Es ist notwendig für die Umwandlung von oxidiertem Glutathion und für die Energieproduktion in den Mitochondrien. Ein Mangel an Riboflavin kann zu Problemen im Körper führen, insbesondere in Bezug auf Lipidperoxidation.

Im Nervensystem ist Riboflavin wichtig für die Bildung von Myelin, und ein Mangel kann die Myelinschichten schädigen. Eine genetisch bedingte Einschränkung der Riboflavinaufnahme betrifft etwa 10–15 % der Menschen und sollte näher untersucht werden, da sie mit neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.

Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass Riboflavin bei der Vorbeugung von Migräne hilft. Die American Academy of Neurology betrachtet es als wirksam. Krankheiten wie das Brown–Vialetto–Van Laere-Syndrom und die Fazio–Londe-Krankheit, die durch Mutationen in bestimmten Genen verursacht werden, werden jetzt als „Riboflavin-Transporter-Defizienz“ bezeichnet. Hohe Dosen von Riboflavin sind die Haupttherapie für diese Erkrankungen und sollten sofort verabreicht werden, wenn der Verdacht auf diese Krankheiten besteht.

Außerdem zeigen einige mitochondriale Erkrankungen positive Reaktionen auf Riboflavin. Dazu gehören Defizite der multiplen Acyl-CoA-Dehydrogenasen, die durch genetische Mutationen verursacht werden. Riboflavin wurde auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Multipler Sklerose, Friedreich-Ataxie und Parkinson getestet, wobei die Studien unterschiedlich gestaltet waren. Diese Übersicht untersucht die Eigenschaften von Riboflavin und seine möglichen Effekte auf verschiedene neurologische Erkrankungen sowie die aktuellen Anwendungsgebiete dieses Vitamins in der Neurologie.