Vitamin B6 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Obwohl ein ausgeprägter Vitamin B6-Mangel heutzutage in der Medizin selten vorkommt, zeigt die Evidenz, dass ein Mangel an diesem Vitamin in großen Teilen der Bevölkerung, wie beispielsweise bei älteren Menschen oder in Fällen von Alkoholabhängigkeit, weit verbreitet ist. Ein leichter Vitamin B6-Mangel kann mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass eine geringe Zufuhr oder reduzierte Blutkonzentrationen von Vitamin B6 mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Einnahme von Vitamin B6 als Nahrungsergänzungsmittel keinen positiven Effekt auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Ereignissen hat. Aufgrund der begrenzten und inkonsistenten Daten sowie der vielen kritischen Funktionen, in denen Vitamin B6 im menschlichen Körper beteiligt ist, ist es schwierig, einen klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Vitamin B6 und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen herzustellen oder die genauen Mechanismen zu bestimmen, durch die Vitamin B6 dieses Risiko beeinflussen könnte. In diesem Kapitel wird das derzeit verfügbare Wissen aus epidemiologischen und mechanistischen Studien überprüft, um potenzielle Mechanismen für die Verbindung zwischen Vitamin B6-Mangel und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu definieren.