Niacinamid – Wirkungsmechanismen und topische Anwendung in der Dermatologie

Niacinamid ist ein Amid von Vitamin B3 (Niacin) und eine wasserliebende Substanz, die im Körper vorkommt. Die Wirkung von Niacinamid bei äußerlicher Anwendung ist seit langem in der Literatur beschrieben. Bei ausreichender Bioverfügbarkeit hat Niacinamid je nach Konzentration juckreizlindernde, antimikrobielle, gefäßerweiternde, lichtschützende, talgregulierende und aufhellende Effekte. Innerhalb eines komplexen Stoffwechselsystems steuert Niacinamid die NFκB-vermittelte Transkription von Signalmolekülen, indem es das nukleare Poly (ADP-Ribose)-Polymerase-1 (PARP-1) hemmt. Niacinamid ist eine gut verträgliche und sichere Substanz, die häufig in Kosmetika verwendet wird. Klinische Daten zu seiner therapeutischen Anwendung bei verschiedenen Hauterkrankungen sind zunehmend in der Literatur zu finden. Obwohl die vorhandenen Daten nicht ausreichen für eine wissenschaftlich fundierte Bewertung, kann festgestellt werden, dass die Verwendung von Niacinamid in galenischen Zubereitungen für die äußerliche Anwendung vielversprechende Perspektiven bietet.